Filmbildung in der Schule

Handlungsfelder für spannende und zeitgemässe Filmarbeit.

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WARUM FILMBILDUNG?

Die LEBENSWELTEN in der Schweiz sind am Anbruch der 2020er-Jahre in so hohem Masse von Medien durchdrungen, dass eine Trennung von Lebens- und Medienwelten hinfällig wird. Insbesondere audiovisuelle Medien sind durch die Digitalisierung ständig verfügbar und in unserem Alltag präsent. Filme begleiten uns in verschiedensten Formen und Kanälen, auf Smartphones, Laptops, Fernsehern oder im Kino. Sie unterhalten, informieren, bilden uns als Spiel- und Dokumentarfilm, als gestreamte Serie, als Beitrag in Onlinezeitungen, als Musikvideo oder YouTube- und Handyfilm. Dies gilt in besonderem Masse für Kinder und Jugendliche, die unter den Bedingungen und Möglichkeiten medialer Alltagskulturen auf- wachsen, zunehmend selbst aktiv mit ihren mobilen Geräten Filme produzieren und diese in der sozialen Kommunikation einsetzen. Als Geschichtenerzähler und Informationsquelle vermitteln Filme kulturelle Werte, bieten Vorbilder sowie Lebens- und Identitätsentwürfe. Damit sind sie zentrale Faktoren der Mediensozialisation und der Persönlichkeitsbildung.

Die gesellschaftliche Bedeutung und das POTENZIAL DES FILMS verlangen nach einer spezifischen Bildung: Kenntnisse und Fertigkeiten in der Nutzung audiovisueller Medien und der kreative Umgang mit Film müssen in der Schule angemessen gefördert werden. Da Medienbildung im «Lehrplan 21» deutlich mehr Gewicht hat und Medienkompetenz eine zentrale Schlüsselkompetenz darstellt, muss auch dem Leitmedium des 20. und 21. Jahrhunderts und somit der Filmbildung ein wichtiger Stellenwert zukommen. Der Film ist in der Schule ein anerkanntes und auf sämtlichen Stufen und in allen Fächern häufig genutztes Medium. Er dient der Wissens- und Kulturvermittlung, der audiovisuellen Illustration von Themenbereichen oder der Unterhaltung. Gleichzeitig werden seine medialen Eigenschaften, seine spezifische Bild- und Ton-Sprache, seine Geschichte sowie sein soziales und kreatives Potenzial im Unterricht noch wenig thematisiert. Die Möglichkeiten zur Förderung von Kompetenzen für einen ebenso genussvollen wie kritischen Umgang mit audiovisuellen Medien könnten besser ausgeschöpft werden.

Lehrpersonen sollen daher verstärkt dazu ausgebildet werden, Filme nicht nur als didaktisches Hilfsmittel einzusetzen, sondern auch als Medium selbst zu vermitteln. FILMBILDUNG fördert grundlegende mediale Kenntnisse und ermöglicht bildungsrelevante Erfahrungen in vielen Bereichen: Wahrnehmungs- und Genussfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Präsentationskompetenz, Filmverstehen (als audiovisuelle «Lesekompetenz»), Bewusstsein für Geschichte und Entwicklungen der Medien, kreativer Umgang mit Film sowie Kritikfähigkeit.